„Ich möchte eigentlich nur in Ruhe ein Brötchen mit Butter und Marmelade essen.“


Hanne Darboven (1941 – 2009) gilt als wichtigste deutsche Konzeptkünstlerin. Nach ihrem Kunststudium in Hamburg lebte Darboven zwei Jahre in New York. In dieser für ihre Arbeit prägenden Zeit hatte sie wesentlichen Anteil an der Entstehung der Konzeptkunst. Darboven beschäftigte sich intensiv mit dem Phänomen der Zeit und deren Darstellung. Sie entwickelte eine eigenständige Methode, um Zeiträume – einen Tag, einen Monat, ein Jahr oder ein Jahrhundert – komprimiert auf einem Blatt abzubilden. Dafür berechnete sie die Quersumme von Tagesdaten. Um konkrete Zeiträume darzustellen, verbindet Darboven ihre Berechnungen mit unterschiedlichen Abbildungen wie z.B. Magazinseiten, Postkarten oder Fotografien. Vergleichbar mit einer Enzyklopädie (Glossar), verknüpft sie umfassendes Wissen aus den Bereichen Politik, Kultur, Technik und Geschichte miteinander. So wird Zeit in wandfüllenden Installationen räumlich erfahrbar. Die Zahlen an der Wand setzte sie in Musikwerke seltener Schönheit um die nun erst langsam entdeckt werden wie auch ihre Arbeit "69 Photokopien" die der Filmemacher bei Hanne Darbovens Co-Worker Bernhard Berz entdeckte. An einem gemeinsamen Abend mit Jean-Claude und Christo brachten die beiden New Yorker Freunde aus den 60ern Hannes Kunst auf diesen schlichten Nenner: "Wir verpacken Dinge, Gebäude und Landschaften – Hanne Darboven Zeit"